Weinkontinent Sizilien
Vulkane, Meeresbrisen und Contrade
Text, Christian Eder, Foto: z.V.g., Christian Eder, Benedetto Tarantino, Fabio Gambina
Einst Produzent für Kellermedizin und Massenware, ist der Weinkontinent Sizilien längst ein Hort von Terroirweinen geworden und besitzt eine Vielfalt an Reblagen, die ihresgleichen sucht. Nicht nur in der neuen Boomregion Ätna.
Über uns erhebt sich der 3400 Meter hohe Ätna mit seinem schneebedeckten Krater, aus dem sanft der Rauch steigt. Darunter sieht man im warmen Licht des frühen Abends schwarzbraune Ströme erkalteter Lava, manche karg, andere zum Teil schon wieder von Bäumen und Sträuchern überwachsen.
Trockensteinmauern stützen die kleinen Reblagen mit Alberelli, Buschbäumchen, von den letzten Sonnenstrahlen beschienen. Hier, vor uns, liegt der Geburtsort eines der ikonischen Weine des Ätna: die Rebterrassen von Barbarbecchi bei Solicchiata an der Nordseite des Vulkans; hundertjährige Direktträger der roten Rebsorte Nerello Mascalese sind die Basis von 1500 Flaschen des Magma, des Spitzenweines von Frank Cornelissen.
Der Name Magma sagt schon alles: Der Wein schöpft seinen Esprit und die mineralische Eleganz aus den vulkanischen Böden, dem Resultat unzähliger Eruptionen über Jahrtausende hinweg. Das ist auf der ganzen Nordseite so, zum Teil auch im Osten und Süden; jede Eruption fördert andere Metalle und mineralische Komponenten zutage, die sich in den Contrade (historische Lagen oder Weiler) des Ätna wiederfinden.
Die Rebberge waren einst in den Händen der Weinindustrie, die ihr Geld mit Kellermedizin für Norditalien, Frankreich und Russland machte. Nerello Mascalese wurde hektoliterweise per Schiff in den Norden geschickt, um schwachbrüstige Weine aufzupeppen. Tausende Hektar standen auf den Hängen des Ätna unter Reben. Erst als die Qualitätsweinproduktion strengere Regeln und kein Gepansche mehr vorsah, verlor der Ätna an Bedeutung.
Nur einige wenige Betriebe hielten das zarte Ätna-Pflänzchen am Leben. Benanti mit dem Weinmacher Salvo Foti zum Beispiel setzte schon in den 1990er Jahren auf das reiche Erbe an uralten Alberelli, die sich aus dem vulkanischen Sand erhoben, in dem die Reblaus nie heimisch werden konnte.
Dann kam der zündende Funke von aussen: Gemeinsam mit Andrea Franchetti (Besitzer von Passopisciaro) und Marco de Grazia (Tenuta delle Terre Nere) war Frank Cornelissen Anfang der 2000er Jahre einer der ersten zugereisten Winzer, die den Ätna auf die Weltweinkarte setzten und bald begannen, auf die Eigenheiten der einzelnen Contrade zu setzen. Aus 16 verschiedenen Reblagen keltert Frank Cornelissen heute seine Contradenweine, Munjebel nennt er sie alle, die Ergänzung CR steht für Contrada Rampante, VA für Vigne Alte und MC für Monte Colla.
Für Frank Cornelissen steht der Ätna immer noch am Anfang: Noch immer sind nicht alle Terroirs und Möglichkeiten erforscht, meint er, auch er ist ständig auf der Suche nach neuen alten Lagen. Er versucht dabei auch Pflanztechniken und Rebschnitt zu optimieren, gar nicht zu reden von akribischer Arbeit im Keller, Ausbau in Amphoren inkludiert. Auch der Klimawandel erfordert eine permanente Neuorientierung: «Piwi-Sorten werden dadurch am Ätna zunehmend interessant», meint er.
Contrade des Ätna
Der Ätna als eine der Boomregionen der Welt wird in journalistischem Überschwang auch manchmal als das Burgund Italiens bezeichnet. Zu gerade mal einer Handvoll Winzer in den 1980er Jahren haben sich heute mehr als hundert neue Betriebe gesellt, Naturweinproduzenten ebenso wie renommierte Namen aus dem Rest Siziliens und Italiens: Planeta, Tasca d’Almerita, Donnafugata, Mandrarossa, Cusumano oder Firriato – um nur einige zu nennen.
Selbst Angelo Gaja hat gemeinsam mit dem Ätna-Urgestein Alberto Aiello Graci (Besitzer des Weingutes Graci) ein Projekt im Süden des Ätna bei Biancavilla initiiert. Unter dem Namen Idda erscheinen je ein Weiss- und ein Rotwein. Gerade erst wurde von den beiden bei Biancavilla im Süden wieder ein Rebberg erworben.
«Der Klimawandel stellt uns auch am Ätna vor immer neue Herausforderungen.»
Frank Cornelissen
Fast alle Winzer des Ätna haben den einen oder anderen Contradenwein im Portfolio: Sie können aus 130 dieser historischen Rebberglagen wählen – die meisten davon sind Teil der Produktionszone Etna DOC –, fast jede sorgt durch ein eigenes Mikroklima und unterschiedliche Komponenten des Bodens für unverwechselbare Lagenweine. Die meisten im Norden sind Rotweine aus der Rebsorte Nerello Mascalese, aber auch der weisse Carricante gewinnt zunehmend an Bedeutung – und das vor allem im Osten und Süden des Ätna.
Carla Maugeri zum Beispiel will mit ihrem Weingut Maugeri in jeder der acht Contrade von Milo im Osten einen Wein produzieren. Milo ist fast gänzlich in der Hand der Carricante-Traube, die hier die Basis des einzigen Etna DOC Bianco mit der Zusatzbezeichnung Superiore ist. Benanti und Salvo Foti trotzen dem Terroir blumig-mineralische Kreszenzen ab, ebenso wie Carla Maugeri: Ihr Etna DOC Contrada Volpare Frontebosco vereint die Mineralität des Vulkans mit mediterraner Geschmeidigkeit, ist präzise und mineralisch.
Ihm steht der Etna DOC Contrada Praino Frontemare zur Seite, die mediterranere, dem Meer zugewandte Version, opulenter und breiter. «Das Meer ist ein wichtiger Faktor», sagt die Winzerin mit Blick auf die Wellen, die nur 250 Höhenmeter tiefer den Strand kitzeln, «es bringt Licht für die Reben, Meeresbrisen, die auch in heissen Jahren für die Durchlüftung der Rebberge sorgen. Und natürlich für die salzigen Noten im Wein verantwortlich sind.»
Facetten des Nero d’Avola
Die Sonne lacht auch in Noto ausgiebig vom Himmel, aber auch das Meer ist allgegenwärtig, treffen hier ganz im Südosten Siziliens doch das Mittel- und das Ionische Meer aufeinander und verwöhnen mit ihrer Ventilation die Rebberge des kleinen DOC-Gebietes Noto. Auch rund um Noto wurde einst Wein für Kellereien im Norden Europas erzeugt: Daran erinnern in Marzamemi, einem kleinen Fischerhafen, noch die desolaten Rohre, in denen der Wein einst auf Schiffe gepumpt wurde.
Rund um Noto liegt eines der Produktionsgebiete der ursizilianischen roten Rebsorte Nero d’Avola, die hier auf weissen kalkhaltigen Böden – Überreste einer Zeit, als fast ganz Sizilien unter dem Meeresspiegel lag – opulent-kraftvolle und doch fruchtige Weine ergibt: Planeta keltert hier seinen eleganten Santa Cecilia, Feudo Maccari den Saia und Zisola den Doppiozeta. Filippo Mazzei, mit seiner Familie Herr über das toskanische Castello di Fonterutoli und das sizilianische Gut Zisola, hat sich vor etwas mehr als 20 Jahren in das Anbaugebiet verliebt: «Hier kann man kraftvoll-elegante Weine keltern: Die Lagen in 100 bis 130 Meter Meereshöhe sind immer gut durchlüftet, die Böden ideal.» Nicht nur für Nero d’Avola, sondern auch für Petit Verdot und Syrah, mit denen die Familie Mazzei auf Zisola je einen Hektar bepflanzt hat.
Dazu gibt es zahlreiche Mikroklimata, die – verbunden mit 2500 Sonnenstunden im Jahr – für einzigartige Lagenweine in den Contrade Notos sorgen. Das war auch dem toskanischen Unternehmer Antonio Moretti Cuseri bewusst, als er im Jahr 2000 in der Contrada Feudo Maccari das gleichnamige Weingut gründete.
Das Herzstück der 60 Hektar Rebberge ist die Lage Maccari, wo der grösste Teil der Trauben für den komplexen Nero d’Avola Saia – seit 2002 das Aushängeschild der Kellerei – gedeiht. Einzigartige Positionen findet man auch im Gebiet der Contrada Gerbi oder der Contrada Timponazzo, einer Terrasse über dem Ionischen Meer. «Diese Lagen haben ganz eigene Interpretationen eines Nero d’Avola hervorgebracht», erklärt Alberto Moretti Cuseri, der Sohn von Antonio, «deshalb haben wir uns entschlossen, sie als Einzellagenweine auf den Markt zu bringen: Unser Cru Guarnaschelli stammt von 60 Jahre alten Reben auf dunklen Böden, der Sultana von 20 Jahre alten Pflanzen auf weissem kalkhaltigem Untergrund.» Die Trauben gedeihen auch hier auf dem Alberello. «Durch sein Blattwerk sind die Trauben besser vor der Sonne geschützt und bewahren auch im heissen Klima ihre Fruchtigkeit und Frische», meint Alberto.
Frappato forever
Der einzige DOCG-Wein Siziliens gedeiht auf gerade mal 250 Hektar Rebfläche ganz im Süden Siziliens: Cerasuolo di Vittoria ist ein Blend aus einer fruchtig-mineralischen Variante des Nero d’Avola mit der leichtfüssigen Frappato-Traube, der unter anderem von Weingütern wie COS, Planeta, Donnafugata oder Valle dell’Acate produziert wird.
Cerasuolo di Vittoria DOCG hat auch Arianna Occhipinti im Programm. Seit mehr als 20 Jahren steht die Weinmacherin aus Vittoria für das neue Sizilien (und für nach biodynamischen Kriterien produzierte Naturweine).
«Rund um Noto kann man kraft-voll-elegante Weine kreieren.»
Filippo Mazzei
Alle ihre Reben werden auf dem Buschbäumchen kultiviert. Die Alberelli, so ist Arianna überzeugt, sorgen für intensive harmonische Weine, die sehr terroirempfindlich sind: «Je nach Contrada – und davon gibt es in Vittoria rund 30 – variieren die Anteile von rotem Sand und Kalk und sorgen so einerseits für mehr Fruchtigkeit und Schliff, andererseits für mehr Struktur und Säure.»
Arianna vinifiziert ihre Lagen einzeln, um der eigenständigen Persönlichkeit jedes Rebbergs gerecht zu werden: Vier Rebberge hat sie zum Beispiel für ihren SP68 selektioniert, je zwei für den Il Frappato und den Nero d’Avola Siccagno. Drei Contrade einer Hochebene in rund 250 Meter Meereshöhe bringt sie als Frappato-Einzellagenweine auf den Markt: Pettineo, Fossa di Lupo und Bombolieri. Jeder der drei hat eine eigene Persönlichkeit, ist aber stets als Frappato erkennbar: fruchtig, elegant und mediterran. Der vierte Contradenwein, ein mineralischer Grillo der Contrada Santa Margherita, stammt aus dem Ort Chiaramonte Gulfi in 470 Meter Meereshöhe in den Ibleischen Bergen.
Aber Frappato liegt Arianna besonders am Herzen: «Die Rebsorte war lange unterschätzt», erzählt sie, «eine Traube, die man gerade mal im Verschnitt mit Nero d’Avola verwendete. Aber nur allein zeigt sie ihre feine Aromatik und diese Fragilität.»
Einen reinsortigen Frappato hat sie sich übrigens auch zum 20-jährigen Jubiläum der Kellerei mit dem Jahrgang 2023 gegönnt. In der Nase bereits erfrischend fruchtig und doch komplex reift er langsam im kleinen diamantförmigen 2000-Liter-Zementfass der Zukunft entgegen: Wann er abgefüllt wird, steht noch in den Sternen.
Monreale und Mamertino
Rund um die Stadt Menfi im Westen Siziliens gedeiht fast die ganze Vielfalt der Trauben, die in Sizilien möglich ist: 60 Varietäten sind es sizilienweit, davon rund 20 autochthone. Nero d’Avola natürlich, aber auch Merlot, Cabernet oder Syrah werden hier unter anderem vom Weingut Planeta gekeltert und ergeben fruchtige und charaktervolle Kreszenzen, die nach einigem Holzausbau auch durch Langlebigkeit geprägt sind. Das Weingut Mandrarossa hat darüber hinaus auch noch Exoten wie Vermentino oder Fiano im Portfolio, die bei Menfi eine ganz eigene sizilianische Persönlichkeit entwickeln.
Zwischen Menfi und der Nordküste liegen darüber hinaus zahlreiche kleine Anbaugebiete, in denen einige der besten Rotweine der Insel gedeihen – oft auf Nero-d’Avola-Basis. Eine Besonderheit ist die DOC Monreale in der gleichnamigen Stadt nahe Palermo, das in den neuen Produktionsregeln die alleinige Verwendung von Nero d’Avola, der ebenfalls roten autochthonen Rebsorten Perricone und Syrah vorsieht. Für Weisswein ist nur die ebenfalls indigene Rebsorte Cataratto erlaubt, der man viel Potenzial zuspricht.
Das Weingut Planeta ist in einem dieser kleinen DOC-Gebiete im Osten der Nordküste seit einigen Jahren Produzent einer Weinreliquie: Bei Capo Milazzo produziert das Team von Alessio Planeta mit dem Mamertino DOC einen Blend der autochthonen Rebsorten Nero d’Avola und Nocera.
Schon die Römer schätzten den Mamertino, von dem Planeta eine zeitgemässe Neuinterpretation liefert: Dunkelfruchtig-würzig, mit vifer Säure ist er sogar in Sizilien einzigartig. Alessio Planeta: «Das hat auch damit zu tun, dass das Terroir von Milazzo mit keinem anderen auf Sizilien vergleichbar ist. Es ist weder vulkanisch noch besonders kalkhaltig.
«Die Macchia, die vulkanischen Böden, die Nähe zum Meer verleihen der Malvasia hier eine unvergleichliche Aromenkomplexität.»
Alberto Tasca
Wodurch die Frische der Rebsorte aber beeinflusst wird, ist sicher die Nähe zum Meer.» Die Rebsorte Nocera gedeiht nur in Mamertino beziehungsweise dem östlich gelegenen Anbaugebiet Faro DOC, wo sie von Betrieben wie Casematte allerdings anstelle von Nero d’Avola mit Nerello Mascalese verschnitten wird.
Die Inseln der Insel
Von Capo Milazzo hat man an klaren Tagen einen herrlichen Blick auf die vulkanischen Liparischen Inseln im Norden, von denen eine – Stromboli – aus ihrem Krater fast täglich Funken und Asche in den Himmel speit. Auf den grünen Eilanden Salina und Lipari ist hingegen seit dem 17. Jahrhundert die weisse Malvasiadi-Candia-Traube beheimatet, die vulkanische Böden und Meeresluft liebt.
Rund ein Dutzend Winzer kultivieren ihre Reben, vor allem auf Salina und Lipari, aber auch auf Vulcano und einem kleinen Rebberg auf Stromboli. Produziert werden traditionell Passiti aus angetrockneten Trauben, nach Honig und Feigen duftend, süss und doch mit viel mediterranem Charme und Salzigkeit. Auch hier sind die Lagen in Contrade eingeteilt, die je nach Position und Boden eine ganz eigene Charakteristik haben. Jüngst gewinnt auch die trockene Variante der Malvasia zunehmend an Bedeutung, weiss Alberto Tasca, mit seiner Familie neben Tasca d’Almerita und anderen Gütern auch Herr der Tenuta Capofaro auf Salina: «Die mediterrane Macchia, die vulkanischen Böden, die Nähe zum Meer und die gute Ventilation verleihen der Malvasia-Traube hier eine unvergleichliche Mineralität und Aromenkomplexität.» Wie im elegant-mediterranen Salina IGT Vigna di Paola 2023 der Tenuta Capofaro, der nach Blüten und mediterraner Macchia duftet, salzige Mineralität mit Schmelz verbindet.
Im Reich des Marsala
Lange bevor Sizilien als Marke für Qualitätswein bekannt war, glänzte ganz im Westen bereits ein leuchtender Stein am damals noch englisch dominierten Weinliebhaber-Firmament: Marsala. Weisse Trauben wie Grillo wurden in den Kellern Marsalas von Florio und anderen Grössen zu Marsala-Vergine-Kreszenzen oder süssen, teilweise gespriteten Dessertweinen ausgebaut. Nach langen Jahren der Krise erlebt die Heimat des Marsala DOC heute mit neuen Kellereien und neuen Produkten – vor allem Stillweinen aus Grillo – eine Renaissance.
Grillo ist eine Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Kreuzung aus Cataratto mit Moscato di Alessandria und zeichnet sich durch seine Terroirempfindlichkeit aus: In nur 130 Jahren seit der Kreuzung hat die Rebsorte 29 verschiedene Biotypen entwickelt. Dabei steht Grillo erst ganz am Anfang, sein ganzes Potenzial zu zeigen, meint Annamaria Sala vom Weingut Gorghi Tondi: «Grillo ist äusserst wandlungsfähig, je nach Boden und Terroir ergibt er unterschiedliche Weine, man kann genauso gut einen Spumante daraus produzieren, einen frischfruchtigen Stillwein, einen lagerfähigen Wein oder auch einen Passito.»
Die Schwestern Annamaria und Clara Sala setzen seit mehr als zehn Jahren im Gebiet von Mazara del Valle auf Grillo: Rund um das WWF-Gebiet des Lago Preola und der Gorghi Tondi – vier Karstseen im Hinterland der Küste mit einer variantenreichen Flora und Fauna – gedeihen auf 130 Hektar die Trauben für salzig-elegante Still-, Schaumweine und Passiti.
Der Passito, der aus dem Meer kam
Auf Pantelleria, einer kleinen vulkanischen Insel mitten im Meer zwischen Sizilien und Tunesien, klammern sich hingegen die Zibibbo-Pflänzchen (so wird Moscato di Alessandria hier genannt) in kleine Kuhlen, um vom salzigen Wind, der rau über die Insel fegt, geschützt zu sein. Die Rebsorte wurde vor mehr als tausend Jahren von den Arabern auf Pantelleria eingeführt und ist die Basis eines der renommiertesten Passiti – eines Süssweines aus angetrockneten Trauben – Italiens: Passito di Pantelleria DOC.
Die Trauben werden dazu vor der Vinifikation auf Matten zum Trocknen ausgelegt, um die Süsse zu konzentrieren. So auch beim Passito di Pantelleria DOC Ben Ryé des Weingutes Donnafugata, bei dem aber auch eine frische Komponente nicht fehlt: Bereits angetrocknete Trauben werden mit dem Most frisch gelesener Zibibbo-Trauben vergoren. Die Basis dafür stammt von mehr als einem Dutzend Rebberglagen, in denen die Trauben selektioniert werden. «Der Passito di Pantelleria ist ein einzigartiger Wein», sagt Antonio Rallo, mit seiner Familie Besitzer von Donnafugata, «er verbindet Süsse mit Charakter und grosser Finesse.»
«Der Passito di Pantelleria ist ein einzigartiger Wein, er verbindet Süsse mit Charakter und grosser Finesse.»
Antonio Rallo
Zu den bekanntesten Weingütern der Insel – neben Donnafugata noch Salvatore Murana und Marco De Bartoli – wird sich wohl bald noch ein weiterer grosser Name gesellen. Alessio Planetas Augen glitzern abenteuerlustig, wenn er an Pantelleria denkt: «Die Insel ist ein vom Wind gebeutelter Weinberg im Mittelmeer. Dort einen Wein zu produzieren wäre noch eine grosse Herausforderung. Vielleicht die einzige, die mir und dem Weingut Planeta in Sizilien noch fehlt.»