Pierre Gimonnet: Generation Zukunft

Mit 29 Hektar gehört Pierre Gimonnet zu den grössten Weindomänen der Champagne. Pierre-Guillaume ist einer der Vertreter der neuen Generation des fast hundert Jahre alten Topbetriebs.

Ich bin 1992 geboren und in Cuis in der Côte des Blancs aufgewachsen. Bevor ich zuhause einstieg, wollte ich anderswo Erfahrungen sammeln, in genügender Entfernung von der Heimat. Ich habe daher in Lille Agronomie studiert und Önologie in Dijon. Nach einem Jahr bei Roederer in Reims habe ich in Neuseeland, Kalifornien, Südafrika, im Burgund und in der Loire gearbeitet. Als Agronom habe ich mich auch mit Dingen wie Viehzucht, Polykultur oder Finanzhaushalt auseinandergesetzt und gelernt, zuzuhören, zu analysieren und zu synthetisieren. Ich bin der Erste der neuen Generation: Mein Vetter Arnaud und mein Bruder Louis werden folgen.

Ich will nicht über den Haufen werfen, was frühere Generationen aufgebaut haben. Ich verfolge, wie mein Vater Didier und mein Onkel Olivier arbeiten, will die Identität der Marke Pierre Gimonnet verstehen und fühlen lernen. Ich setze mich mit ihrer Methodik auseinander, ihrer durch und durch professionellen Haltung, ihrem Perfektionismus. Bei uns legt jeder überall Hand an. Probleme werden diskutiert. Der Konsensus ist rasch erreicht. Ich neige zu Diplomatie. Ich höre lieber zu und leiste meinen Beitrag, als eigensinnig etwas durchzuboxen. Natürlich bringe ich meine Erfahrungen und meine Ideen mit ein, etwa wenn es um die eigentliche Weinbereitung geht. Ein Beispiel: Schon in den 1950er Jahren produzierten wir Stillweine. Seit der Klimaerwärmung haben Olivier und mein Vater die Produktion von weissen Coteaux de Champagne relanciert. Ich habe als Experiment erstmals vier verschiedene Parzellen in vier Burgunder-Eichenfässern vinifiziert.