World of Champagne 2021 • Jean-Emmanuel und Jean-Etienne Bonnaire
Bonnaire: Brut Nature und reifer Käse
Bonnaire ist ein erstklassiger, 1932 gegründeter Weinbaubetrieb in Cramant, heute geleitet von den Brüdern Jean-Emmanuel und Jean-Etienne Bonnaire, der vierten Winzergeneration.
Die Bonnaires besitzen zwar auch Reben in Bouzy und dem Marnetal. Doch sie gelten vor allem als Meister des Blanc de Blancs aus Cramant, als Weinbereiter mit besonderem Fingerspitzengefühl. Sie schrecken weder vor Barriquevinifikation zurück noch vor langer Flaschenreife. Dass die Champagne die Höchsterträge für 2020 auf 8000 Kilo beschränkt hat, stört sie nicht weiter. «Wir können uns so auf die besten Trauben konzentrieren.» In Zukunft sollen diese gar aus rein biologischem Anbau stammen.
Bonnaire-Champagner besitzen grosse Mineralität und Rasse sowie exquisiten Schliff. Dennoch raten die Brüder zu einer ganz besonderen Mariage: Sie servieren ausgerechnet ihren Brut Nature (Zéro Dosage) zu lang gereiftem Hartkäse. Jean-Emmanuel: «Dass Champagner ausgezeichnet zu Käse passt, wird langsam zur Binsenweisheit. Gemeinhin wählt man jedoch lange gereifte, alte Champagner, einen in der Eiche vinifizierten Wein oder Champagner mit spürbarer Dosage zu einem grossen Comté oder Ossau-Iraty aus den Pyrenäen. Solche Weine hüllen den Käse gleichsam ein und nehmen ihm etwas von seiner Schärfe und Salinität. Die geradlinige, schlanke Art des Brut Nature streicht diese Seite heraus, kontrastiert damit, ohne sie zu übertönen. Es kommt zu einer regelrechten Explosion der Aromen im Mund. Versuchen Sie es doch einfach selber!»