Stilvolle Monumente
Pierre Gimonnet & Fils
mit Didier Gimonnet
Olivier und Bruder Didier Gimonnet sind echte Vollblutwinzer. Ihr Herz schlägt für die Heimatgemeinde Cuis, die massgeblich für den besonderen Stil ihrer herrlichen Champagner sorgt.
Wir sind keine Freizeitwinzer! Mein Bruder Olivier, der sich vor allem um den Weinberg kümmert, und ich sind jeden Tag auf der Domäne und im Rebberg, ob es regnet oder schneit! Ich betreue den kommerziellen Teil und die Weinbereitung. Die Gimonnets sind Winzer und Landwirte seit 1750 und seit 1650 in Cuis zuhause. Cuis ist «nur» ein Premier Cru der Côte des Blancs. Doch für den Gimonnet-Stil ist diese Lage ausschlaggebend. Unsere Cuis mögen nicht ganz die Dichte und Länge der Grand-Cru-Weine aus Oger, Chouilly oder Cramant aufweisen, wo wir ebenfalls Reben besitzen. Doch mit ihrer subtilen, erfrischenden Säure sorgen sie in der Assemblage für Spannung und Finesse. Alle unsere Assemblagen besitzen einen Anteil von 10 bis 15 Prozent Grundwein aus Cuis. Das gehört zu unserem Stil. Ich bestehe darauf, Weine mit klarer Identität zu produzieren. Das ist doch gerade die Stärke der unabhängigen Winzer! Wir verzichten auf jede Art von Kunstkniffen im Keller. Unsere Grundweine sollen so natürlich wie möglich die Traube und das Terroir wiedergeben. Ich bin ferner ein grosser Freund von Assemblagen. Die Summe eines Ganzen ist seinen Teilen immer überlegen. Nur wenige Ausnahmelagen ergeben echt komplette Mono-Crus. Cramant etwa, mit seiner schwer zu beschreibenden, besonderen Tiefe, Mineralität und Eleganz.
Mein Bezug zur Zeit? Sich die Zeit nehmen, Prozesse zu beobachten, Erfahrungen zu sammeln und aus diesen zu lernen. Terroir ist ein gutes Beispiel dafür. Erst mit langer Erfahrung lernen wir, Terroirunterschiede zu erfassen und sie auszudrücken Ein anderes Beispiel: Unsere Cuvée Collection 2008 besteht zu 20 Prozent aus Reben, die unser Urgrossvater 1911 in Cramant pflanzte. 1990 haben wir einen Teil dieser Reben massal vermehrt. Von dieser Arbeit werden erst unsere Kinder und Enkel profitieren, so wie wir von der Arbeit unserer Vorfahren profitieren konnten.