Terroir-Zonen und Kellereien

Terroir und Geologie

Obenstehende Karte enthält eine Übersicht über die diversen Terroir-Zonen der Appellation und die Standorte der nachfolgend erwähnten 22 Châteaux beziehungsweise Kellereien. Die Reben können sich als zusammenhängende Fläche in der Nähe des Gutes befinden oder auf weit entfernten Parzellen, das heisst, über die ganze (kleine) Appellation verteilt. Der Standort eines Gutes gibt folglich nur beschränkt Aufschluss über seine Terroir-Struktur.

Pomerol liegt auf einem flachen, im Zentrum rund 40 Meter hohen Plateau, das gegen die Ränder hin abfällt. Der Höhenunterschied beträgt rund 20 Meter. Auf den ersten Blick scheint die Geologie sehr einheitlich: Das Plateau fusst auf einem Untergrund von Molasse (Molasse du Fronsadais) und enthält sandhaltiges Geröll. Dieses besteht allerdings aus Schichten, die in mehreren Erdzeitaltern abgelagert wurden. Die älteste und am höchsten gelegene ist die des Zentrums aus dem Zeitalter des Günz. Sie gilt historisch als das beste Terroir für Weinbau und schliesst eine Tasche aus Lehm ein. Doch die Terrassen jüngeren Datums stehen der zentralen qualitativ kaum nach, erst recht nach den seit dem 19. Jahrhundert betriebenen, aufwendigen Drainage-Arbeiten. Gegen den Rand des Plateaus nimmt der Sandanteil zu. Das verzögert den Reifezyklus etwas, was im Zug der Klimaerwärmung nicht ungelegen kommt. Das sind jedoch nur die groben Züge. Die Kiesböden fallen unterschiedlich kompakt aus und von Parzelle zu Parzelle kann der Sandanteil variieren, was den Reifezyklus der Traube ebenfalls beeinflusst und damit Gehalt und aromatischen Ausdruck der Traube. Für zusäzlichen Aromareichtum können auch Einschlüsse von Eisenoxyd im Untergund sorgen. Genau diese Vielfalt an Elementen und deren Zusammenspiel macht die Weine von Pomerol so spannend.