Romanze in Grün
Smith Haut Lafitte
mit Florence Cathiard
In 30 Jahren haben Florence und Daniel Cathiard gleich mehrfach Pionierdienst geleistet. Sie arbeiten seit langem im Einklang mit der Natur und haben aus Smith ein echtes Eldorado für Weinreisende gemacht.
Smith Haut Lafitte liegt herrlich inmitten von 25 Hektar Kulturland (Landart nennen wir das) und 60 Hektar Wald. In dieser einmaligen Umgebung haben wir einen «Pfad der Sinne» für unsere Besucher angelegt. Er schlängelt sich quer durch das Gut und soll alle fünf Sinne anregen. Begleitet vom Zwitschern der Vögel, dem Plätschern des Baches und dem Rauschen der Blätter an den Bäumen kann der Wanderer zum Beispiel alle hundert Meter ein Kunstwerk bewundern, das von einheimischen und europäischen Künstlern im Einklang mit der Natur geschaffen wurde. Der Pfad endet in unserer «Tisanerie», wo wir die getrockneten Pflanzen lagern, mit denen wir unsere Reben pflegen, Wicken, Wermut, Brennnessel, Schafgarbe, Beinwell, Farnkraut, Schachtelhalm und anderes mehr. Wir benötigen rund 10 bis 15 Kilo pro Pflanze und Jahr. Ein Grossteil stammt aus unseren Wäldern und unseren zwei Kräutergärten. Die Wanderung dauert ein bis zwei Stunden, je nach Form der Besucher. Den Schlüssel, der Türen und Tore öffnet, können die Gäste einfach in unserer Boutique abholen. Unser Ziel ist es, unsere Leidenschaft für eine intakte Natur, unsere Philosophie als Biodynamiker und Kräutertherapeuten der Rebe mit Besuchern aus aller Welt zu teilen.
«Auf Smith Haut Lafitte leben wir im Einklang mit der Natur. Diese Philosophie wollen wir auch mit unseren Besuchern teilen.»
Florence Cathiard
Daniel und ich haben mittlerweile 30 Ernten auf Smith absolviert. Mit biologischem Anbau haben wir schon früh begonnen – anfangs nicht besonders erfolgreich. Wir wollten von einem Tag auf den anderen umstellen. Mit der Rebe funktionierte das nicht. Wir mussten einiges Lehrgeld bezahlen. Doch seit einem Jahr ist Smith nun zertifiziert. Als Nächstes wollen wir unsere Erfahrungen auch auf Le Thil und Cantelys ausdehnen, unseren zwei anderen Gütern. Rebmeister Nicolas Poumeyreau teilt voll und ganz unsere Philosophie. Er hat uns mit biodynamischem Anbau vertraut gemacht. Nicolas verbringt den ganzen Tag im Rebberg, um zu verstehen, was die Reben ihm mitteilen wollen. Das bestimmt massgeblich seine Reaktion. Die Pflanzenpräparate, die er verwendet, senden Mitteilungen an die Rebe, die sich so besser zur Wehr setzen kann.
Bei starken Regenfällen etwa bringt er Silizium und Wicken aus. Das signalisiert der Rebe, dass sie sich aufrichten soll. Im kühlen April haben Schachtelhalm und Brennnessel das Wachstum gefördert. Ich bin überzeugt davon, dass sich unsere Methoden positiv auf die fertigen Weine auswirken. Sie zeigen klare Konturen und grössere Transparenz.