Willkommen Zuhause!

Brane-Cantenac

mit Henri Lurton

Christophe Capdeville, der technische Direktor, Marie Hélène Dussech (Öffentlichkeitsarbeit) und Besitzer Henri Lurton sind die Motoren des Cru Classé in Margaux, das seit 2016 für Besucher offensteht.

Ich bin auf Brane-Cantenac gross geworden. Meine Eltern haben das historische Cru Classé gleich nach ihrer Heirat bezogen, und mein 94 Jahre alter Vater lebt immer noch im Schlösschen, um das sich ein zehn Hektar grosser Park ausbreitet. Brane ist folglich eines der wenigen das ganze Jahr über bewohnten Médoc-Châteaux. Für mich ist Brane-Cantenac ein Ort voller Erinnerungen. Ich kann nicht an den unzähligen alten Rosenstöcken vorbeigehen, die unsere Rebzeilen schmücken, ohne an meine Mutter zu denken, die sie gepflanzt hat. Ihre duftenden Bouquets waren legendär! Wir führten hier ein echtes Landleben. Ich radelte mit dem Fahrrad zu den Nachbarn, den Bartons, den Sichels, den Lichines. Besucher sahen wir hingegen so gut wie nie.

«Brane ist eines der letzten echten, das ganze Jahr über bewohnten Familiengüter des Médoc. Mein 94 Jahre alter Vater lebt immer noch im Schlösschen, in dem ich aufgewachsen bin.»

Henri Lurton 

Heute hat sich das total geändert. Auch wir haben uns 2016 dazu entschlossen, hier einen Empfangsraum mit Boutique einzurichten. Sie liegt zwischen dem alten, mittlerweile renovierten Gärkeller und den Reben. Der Besucher kann sich gemütlich auf ein Kanapee oder einen bequemen Sessel setzen und mit einem Glas in der Hand von einem zum anderen blicken. Ich habe mich persönlich um die Einrichtung gekümmert. Ich setzte auf Komfort, Stil und Bestand. Wenn ich etwas unternehme, muss es von Dauer sein. Die alten Eichenbalken über den Köpfen der Besucher zeugen von der langen Geschichte des Gebäudes, das Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist der älteste noch erhaltene Teil von Brane. Wir möchten, dass sich Besucher hier wohl fühlen, ungezwungen etwas von der Magie dieses einmaligen Ortes mit auf den Heimweg nehmen können. Natürlich können sie auch ein paar Flaschen erwerben.

Früher war das im Médoc so gut wie unmöglich. Das war ganz schön frustrierend und mag einer der Gründe sein, warum man unseren Gütern nachsagte, sie seien unnahbar und verschlossen. Herzstück von Brane ist die herrliche Kieskuppe von 30 Hektar an einem Stück gleich gegenüber. Es handelt sich um besonders tiefgründige Kiesböden über Lehm, ganz bestockt mit Cabernet Sauvignon. Die Rebe leidet hier nie unter Wassermangel und profitiert von natürlicher Drainage. Frost kennen wir nicht, und der Cabernet reift hier regelmässig und früh. Über zwei Drittel des «Grand Vin» werden auf dieser Reblage geerntet.