Branaire Ducru

Wein und Musik haben einiges gemeinsam. Harmonie, Universalität, vor allem aber die Freude, die sie vermitteln. Ein Glas Wein geniessen, eine gute Scheibe auflegen, das sind Klammern der Ruhe in unserem hektischen Leben. Mit Universalität meine ich: Wer guten Wein liebt, mag jede Art von gutem Wein, und mit der Musik ist es ähnlich. Ich habe keine Vorliebe für einen Stil. Es hängt vom Moment ab, von meiner Stimmung. Auf Branaire Ducru bezogen heisst das: zum einen Jahrgang wähle ich Rock, zum anderen Jazz und zum dritten Klassik. Oder genereller ausgedrückt: Wenn ich eine Flasche aus dem Keller hole, suche ich nicht zuerst nach einer bestimmten Weinregion, Ich suche nach einem besonderen Ausdruck, einem Ausdruck, der meiner momentanen Stimmung entspricht.

Heute habe ich einen Branaire 2010 im Glas und höre mir dazu das Köln-Konzert von Keith Jarret an. Beide illustrieren, was ich mit Universalität meine. Ich kenne niemand, der unseren 2010er nicht mag, egal, was für Weine er sonst schätzt, egal, ob er grosse Bordeaux, jung oder reif, am liebsten mag, und ich kenne niemand, der nicht berührt wird von dieser legendären, epochemachenden Aufnahme. Jazz? Romantik? Pop? Rock? Nein, einfach grosse, zeitlose Musik, die Emotionen vermittelt und Freude macht. Mit dem Wein verbindet mich die gleiche Leidenschaft wie mit der Musik. Wenn es einen Beruf gibt, den man nicht leidenschaftslos betreiben kann, ist es der Wein. Offiziell habe ich 2015 die Nachfolge meines Vaters als Verwalter von Branaire angetreten. Branaire ist und bleibt ein Familiengut: Ich werde mich weiter für die zeitlose Werte einsetzen, die den Stil unserer Weine ausmachen. Branaire ist kein lärmiger Wein. Wir glauben an den Ausdruck der delikaten Fruchtigkeit, die grosse Böden erlauben, an die Frische, die ein Wein besitzen muss, um Spass zu bereiten, an die Ehrlichkeit und Unverfälschtheit.