Bäcker, Winzer, Meisterbauer
Lynch Bages
mit Jean-Charles Cazes
Auf Lynch Bages wird gebaut. Seit jeher führend, was Kellertechnik anbelangt, wagt das Spitzengut den Schritt ins dritte Jahrtausend. Baumeister ist Jean-Charles Cazes, vierte Generation der Besitzerfamilie.
Aufbauen und investieren hat Tradition in meiner Familie. Als mein Vater Lynch Bages Anfang der 1970er Jahre übernahm, wollte auch er neue Anlagen erstellen. Doch in der Krisenzeit war sein Projekt nicht realisierbar. Er verwirklichte es ab 1978 in mehreren Etappen bis 1989. Was damals topmodern war, wirkt aus heutiger Sicht bereits wieder überholt. Heute ernten wir parzellenweise, verwenden Satellitenbilder oder Aufnahmen von Drohnen, die eine extrem präzise Sicht der Dinge erlauben. Um solche Erkenntnisse präzise umzusetzen zu können, braucht es geeignete Anlagen. Doch Keller stampft man nicht einfach so aus dem Boden. Man erstellt sie für eine Generation. Wir haben uns daher die nötige Zeit für Studien eingeräumt, über sieben Jahre, um genau das zu realisieren, was es für den Weinbau des dritten Jahrtausends braucht. Wir restrukturieren aktuell den ganzen Betrieb, von Keller und Barriquelager bis hin zu den Büros. Nur der historische Keller aus dem 19. Jahrhundert bleibt. Von einem Ingenieur namens Skawinski entwickelt, war er bahnbrechend für die damalige Zeit, erlaubte das Einmaischen durch Schwerkraft, was heute wieder topmodern ist. Wir werden bald wieder Wein bereiten wie im 19. Jahrhundert, aber unter Anwendung zeitgemässer Technologie.
Für meinen Vater ist Gastfreundschaft heilig. Weil einschlägige Einrichtungen im Médoc praktisch fehlten, eröffnete er schon vor über 20 Jahren das Schlosshotel Cordeillan Bages mit Sternerestaurant und renovierte als Hommage an meinen Urgrossvater, den ehemaligen Bäcker, vor 15 Jahren den Weiler Bages, mit Bäckerei, Metzgerei, Bistro und Boutiquen. Ich werde seine Arbeit fortsetzen, nicht nur auf Lynch Bages, sondern auch auf Cordeillan Bages, das wir ebenfalls renovieren, auf Haut Batailley, dem Cru Classé, das wir kürzlich erwerben konnten, auf unseren Gütern in Châteauneuf du Pape und im Minervois.