Carmignano DOCG
Toskana für Kenner
Fotos: z.V.g.
Eines (seit 1716) der ältesten deklarierten Anbaugebiete der Toskana ist ein kleines Juwel: Etwas mehr als ein Dutzend Produzenten keltern westlich von Florenz den Carmignano DOCG, in dem die Rebsorte Sangiovese im Blend dominiert.
Zu verdanken hat das die kleine Zone westlich von Florenz allerdings einer Idee Caterina de’ Medicis, die bereits im 16. Jahrhundert Cabernet-Reben in Carmignano anpflanzen liess: Uva Francesca nannte man sie und sie sollten den heimischen Sangiovese etwas aufpeppen. Bis heute muss ein Carmignano zu mindestens 50 Prozent aus Sangiovese bestehen, Cabernet Sauvignon und/oder Franc dürfen mit 10 bis 20 Prozent vertreten sein. Der Rest verteilt sich auf Canaiolo Nero, Trebbiano, Canaiolo Bianco oder Malvasia, aber auch Merlot oder Syrah.
Wir verkosteten mehr als ein Dutzend Weine, die meisten davon aus dem Jahrgang 2016, der auch die Sangiovese-Traube im Gebiet von Carmignano beflügelt hat. Das kleine Anbaugebiet ist dabei sehr traditionell, es wurde weder von Investoren entdeckt, wie andere Gebiete, noch durch Quantität verwässert. Es ist sogar von Jahr zu Jahr mehr Präzision in der Produktion zu finden, vor allem, was den Sangiovese betrifft. Der Zusatz von Cabernet mag zwar nicht gerade up to date sein, sorgt aber in Carmignano für den speziellen goût de terroir.