Vertikale Castello di Ama

Terroir hoch drei

Es gibt ausserhalb des Piemont in Italien wohl kaum ein Gut, das gleich drei hervorragende Einzellagen sein Eigen nennt: Castello di Ama in Gaiole in Chianti ist ein solches. Zweimal spielt Sangiovese, einmal Merlot die Hauptrolle.

Der Florentiner Marco Pallanti ist seit den 1980er Jahren als Önologe für die Weine von Castello di Ama verantwortlich (nachzulesen in der Winzerlegende in VINUM 7–8/2018). Er lud uns aber auch im Frühjahr zu einer 30 Jahre umfassenden Vertikale seiner drei Spitzenweine in die Keller von Castello di Ama: Vigneto Bellavista, Vigneto Casuccia (beide heute Chianti Classico DOCG Gran Selezione) und L’Apparita (der erste reinsortige Merlot der Toskana und der Flaggschiff wein des Gutes).

Die Verkostung

Vigneto Bellavista
Bellavista ist die älteste Einzellage auf Castello di Ama, die bereits 1978 in Produktion ging. Heute stehen in diesem Rebberg in einer Meereshöhe zwischen 456 und 530 Metern 22,82 Hektar unter Reben. Die Böden sind vorwiegend lehmig, die Reben sind zum Teil auf Guyot, zum Teil auf der offenen Lyra gezogen.

Vigneto Casuccia
Der Casuccia-Rebberg bedeckt 12,58 Hektar, ein Teil der Reben wurde 1978 gepfl anzt. Die Reben erstrecken sich in einer Meereshöhe zwischen 480 und 526 Metern und sind in 17 Lots mit traditionellen Varietäten aufgeteilt, eine ist für Merlot reserviert. Kalk und Lehm dominieren die Böden. 1985 wurde der Wein erstmals produziert.

L’Apparita
L’Apparita war 1985 der erste reinsortige Merlot der Toskana. Die 3,84 Hektar des Rebberges L’Apparita liegen auf dem höchsten Punkt der Lage Bellavista in einer Meereshöhe von rund 490 Metern. Auch hier sorgen lehmige Böden und eine gute Ventilation für potente und doch fi nessenreiche Weine. Pallanti verwendet auch hier die off ene Lyra als Rebziehungsmethode.