Der ganze Charme der Sangiovese

Wir widmen uns in dieser Degustation der Spitze der Qualitätspyramide des Anbaugebietes: der Chianti DOCG Riserva. Zwei Jahre muss sie im Keller lagern, bevor sie diese Bezeichnung tragen darf.

Die Heimat des Chianti DOCG erstreckt sich über weite Teile der Toskana: In diesem weitreichenden Gebiet gibt es unterschiedlichste Lagen und sieben Unterregionen – von den Colli Fiorentini über die Colli Senesi bis zu den Colline Pisane. Sandige Böden mit einem hohen Fossilienanteil findet man ebenso wie Lehm und Kalkstein. Und auch der Blend variiert – von reinsortigen Sangiovese-Weinen bis zu Cuvées mit internationalen oder autochthonen Komplementärsorten reicht die Palette. Sangiovese muss aber auch in diesem Fall immer zu mindestens 70 Prozent im Wein vertreten sein. Gerade die Riserva-Weine zeigen in diesem Jahr viel Frucht und grosses Reifepotenzial. Das haben wir auch in diesem Fall dem Jahrgang 2015 zu verdanken, der für die Komplexität der Weine sorgt. Aber auch ältere Jahrgänge wie 2013 und 2014 sind mit einigen sehr schönen Vertretern in der Degustation präsent. Unter den Ursprungszonen stechen bei den Riservas das Rufina mit seinen charaktervollen und langlebigen Weinen und die Colli Fiorentini mit ihren eleganten Tropfen hervor. Überraschenderweise stösst man immer wieder auf neue Produzenten, die dem Chianti DOCG noch ungeahnte Facetten abgewinnen – speziell im Blend mit alten Rebsorten wie Canaiolo und Colorino.