Best of Chianti Classico DOCG Gran Selezione

Im historischen Chianti zwischen Florenz und Siena liegt die Heimat des Sangiovese – eine der grossen Rebsorten der Welt und fundamentaler Bestandteil des Chianti Classico. In der Gran Selezione kann sie ihr ganzes Potenzial ausspielen.

Eine vielfältige Landschaft mit zahlreichen eigenständigen Mikroklimata ist dabei die Basis eines grossen Weines: Die Rebberge im Chianti-Classico-Anbaugebiet zwischen Florenz und Siena liegen in Meereshöhen zwischen 200 und 700 Metern, die Bodenvielfalt reicht von Galestro und Alberese bis hin zu Kalk, Ton und Sand, das Klima ist ausgewogen-kontinental. Im Nordwesten, rund um San Casciano Val di Pesa, überwiegen auf Rebbergen zwischen 200 und 300 Meter Seehöhe die Galestro-Böden, das heisst ein sehr karger, trockener Bodentypus aus lockerem blaugrauen Kalkmergel. Im mittleren und südlicheren Teil des Chianti-Gebiets herrscht der Alberese-Boden, karger Untergrund aus verwittertem Sandstein, vor. Den Status als DOCG-Wein erhielt der Chianti Classico 1984 (damals noch als Unterbezeichnung des Chianti DOCG) und schliesslich als eigenständige Ursprungsbezeichnung 1996.

Ein Chianti Classico muss zu 80 Prozent aus Sangiovese bestehen, dazu kommen Komplementärsorten wie Canaiolo oder Colorino. Ein Chianti Classico kann als Annata, als frischer junger Jahrgangswein, als Riserva (mit einer Reifezeit von 24 Monaten) oder als Gran Selezione auf den Markt kommen: Eine Gran Selezione muss 30 Monate reifen, die verwendeten Trauben dürfen nur aus den eigenen Rebbergen stammen.

Nun sollen geografische Zusatzbezeichnungen (UGA) der Gran Selezione noch mehr Präzision verleihen: Elf Ortslagen (Castellina, Castelnuovo Berardenga, Gaiole, Greve, Lamole, Montefioralle, Panzano, Radda, San Casciano, San Donato in Poggio und Vagliagli) wurden dazu erkoren.

Aber das ist noch nicht alles: Der Mindestanteil der Rebsorte Sangiovese wird bei der Gran Selezione von 80 auf 90 Prozent angehoben, für die verbleibenden 10 Prozent dürfen künftig nur noch autochthone Rebsorten verwendet werden, internationale Sorten wie Merlot oder Cabernet Sauvignon sind nicht mehr erlaubt.

Der Grossteil der Winzer des Chianti Classico hat inzwischen eine Gran Selezione im Repertoire, aber nur ein Teil bringt sie auch nach drei Jahren auf den Markt, wie es die Produktionsbedingungen vorsehen. Viele Winzer geben ihr auch ein, zwei oder mehr Jahre der Reife, was ihr durchaus guttut.

Wir haben bei der Chianti Classico Collection im Februar 2022 die aktuell vorgestellten Gran Selezione verschiedener Jahrgänge verkostet: Vor allem 2019 überzeugt dabei mit seiner klassischen Machart, 2018 hingegen mit seinem Schliff.

Zwei grosse Jahrgänge stehen bei der Gran Selezione mit 2019 und 2018 in den Startlöchern: Harmonie und Schliff zeichnen beide aus.