Best of Maremma Toscana DOC

Die toskanische Maremma ist mit ihren sonnenbeschienenen Rebbergen nahe der Küste für Vermentino und Bordelaiser Varietäten bekannt, dabei bringen aber auch autochthone rote Sorten tolle Ergebnisse. Allen voran Sangiovese und Ciliegiolo.

Die Maremma erstreckt sich im Süden der Toskana von den Hängen des Monte Amiata über die Halbinsel Argentario bis zur Isola del Giglio und wird gerne als reine Küstenregion angesehen. Das Anbaugebiet Maremma Toscana DOC erstreckt sich aber weit ins Inland und über die gesamte Provinz Grosseto. Dementsprechend gross ist die Vielfalt der Böden: Vulkanischen Untergrund – die Basis mineralischer Weissund Rotweine – findet man im Osten des Flusses Fiora rund um die Gemeinden Pitigliano und Sorano, Mergelböden in den Hügeln zwischen den Flüssen Fiora und Ombrone, Lehm und Schlick in der Alta Maremma, in den Hügellagen nahe der Küste und den Schwemmlandböden der Ebene. Dazu kommen noch klimatische Unterschiede, geprägt von den Einflüssen des Inlands und des Meeres, die für eine grosse Vielfalt im Spektrum der angebotenen Weine sorgen.

Der Weinbau ist allerdings relativ jung und hat ausserhalb des Gebietes des Morellino keine lange Tradition. Er begann erst an Bedeutung zu gewinnen, als die ausgedehnten Sumpfgebiete der Maremma im 18. Jahrhundert trockengelegt wurden.

Neben internationalen roten Rebsorten wie Cabernet, Merlot oder Syrah findet man heute auch viele autochthone Trauben, die gute Ergebnisse bringen: Sangiovese natürlich, aber auch Ciliegiolo oder Pugnitello profitieren vom ausbalancierten Klima nahe dem Meer. Grosse Erfolge feierte in den vergangenen Jahren auch die weisse Rebsorte Vermentino, die für den grössten Teil der Neupflanzungen verantwortlich zeichnet. Die Maremma Toscana ist aber auch ein Gebiet, das hervorragend für den nachhaltigen Weinbau geeignet ist. Sehr viele Betriebe sind biologisch zertifiziert.

Das Consorzio Tutela Vini della Maremma Toscana, 2014 gegründet, hat aktuell mehr als 300 Mitglieder, davon sind rund 90 vertikale Betriebe, die ihre eigenen Trauben produzieren und selbst abfüllen. Das Konsortium kümmert sich um die Kontrolle und die Promotion der Weine.

Die aktuellen Jahrgänge bringen trotz oder dank ihrer Verschiedenheiten ganz unterschiedliche Ergebnisse: die 2017er (auch in der Maremma von Trockenheit geprägt) überzeugen durch Kraft und Substanz, die 2018er durch Finesse und auch die der Jahrgang 2019 bringt – trotz mancher Wetterkapriolen – hervorragende Resultate. Vom ausgewogenen Jahrgang 2020, von dem noch nicht viele Proben vorgestellt wurden, kann man sich ebenfalls einiges erwarten.

Dieses Mal widmen wir uns den ureigenen toskanischen roten Trauben: dem Sangiovese vor allem, aber auch dem entdeckenswerten Ciliegiolo.