Best of Morellino di Scansano DOCG

Der Morellino di Scansano ist in einer der unberührtesten Gegenden der Toskana entstanden: im südlichsten Teil der Küste, in der Maremma Toscana, eingeschlossen zwischen den Tälern der Flüsse Ombrone und Albegna.

Morellino di Scansano verdankt seine Besonderheiten vor allem dem Klima: Die Weinberge unterliegen dem Einfluss des Meeres, der die hohen Tagestemperaturen im Sommer mildert, und erhalten zusätzliche Ventilation durch die Höhe der Hügel, auf denen die Reben gedeihen.

Der Morellino di Scansano hat eine jahrhunderte-, wenn nicht sogar jahrtausendealte Tradition (der Weinbau reicht bis in die Zeit der Etrusker zurück). Sein Name stammt aus dem Volksmund, in dem die Sangiovese-Traube auch als Morellino bezeichnet wurde. Damit wird auf die dunkle, rotbraune Farbe des Weines angespielt (moro: braun). Eine (braune) lokale Pferderasse trägt ebenfalls diesen Namen.

1978 erhielt der Morellino die Ursprungsbezeichnung Denominazione di Origine Controllata (DOC) und wurde dann mit der Lese 2007 Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG). Die Anbauzone umfasst die Gemeinden Scansano, Campagnatico, Grosseto, Magliano in Toscana, Manciano, Roccalbegna und Semproniano. Rund 1500 Hektar Rebfläche werden von rund hundert Weinbaubetrieben und Flaschenabfüllern bewirtschaftet.

Die Böden haben in der Regel eine lehmig-lehmige oder lehmig-sandige Textur im westlichen Teil, während sie im östlichen Teil lehmig-tonig bis lehmig-sandig sind. Sie sind nicht sehr tiefgründig und weisen in einigen Fällen einen felsigen Untergrund auf, der sehr stark die Qualität der Weine beeinflusst.

Sangiovese findet in dieser Zone, deren Rebberge bis in Höhen von 400 Meter reichen, zu einer eigenen Persönlichkeit: In Sichtweite zum Tyrrhenischen Meer entstehen mediterrane Weine – weich, fruchtig und doch auch langlebig. Ein Morellino muss zu 85 Prozent aus Sangiovese bestehen, beim Rest können andere rote Trauben wie die heimischen Canaiolo und Colorino, aber auch Merlot und Cabernet verwendet werden. Bei der Anteprima Rosso Morellino im Februar 2023 in Florenz waren aber auch viele reinsortige Sangiovese vertreten.

Die Jahrgänge sind an der Küste oft homogener als im Inland: So konnten wir sehr schöne fruchtige Jahrgangsweine aus dem frischen Jahr 2021 ebenso verkosten wie ausgewogene 2020er und sehr klassische 2019er. Gerade Riserva-Qualitäten, die auch durchaus mit etwas Holzausbau einiges an Alterungspotenzial aufweisen, zeugen vom Potenzial der Sangiovese in diesem hügeligen Gebiet. Und noch eine grosse Stärke hat der Morellino: Er ist ein exzellenter Essensbegleiter – von der Pasta bis zum Bistecca.

«Der andere Sangiovese» wird er gerne genannt, weil er an der Küste einen ganz eigenen Charme entwickelt: Der Morellino di Scansano DOCG.