Winzer und Betriebe des Roero

1986 begann Pierangelo Careglio als einer der Ersten Arneis zu produzieren. Sohn Andrea trat inzwischen in seine Fussstapfen: «Unsere Intention ist es, Weine zu produzieren, die am besten die Charakteristiken unseres Gebietes und der Rebsorten zeigen», erklärt er. In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Weingut von drei auf zehn Hektar vergrössert, seit einem Jahr wird in einer neuen Kellerei vinifiziert. Nach wie vor steht Arneis im Fokus.

www.cantinacareglio.it

1953 wurde die Kellerei im Herzen von Canale gegründet, 1977 war Antonio Deltetto unter den Ersten, die Arneis produziert haben. Heute sind auch für seine Kinder Carlo, Cristina und Claudia Deltetto Duft und Säure die Hauptbestandteile eines guten Roero Arneis, daneben werden aber auch grosse langlebige Rossi und elegante Spumanti produziert. Aktuell sind 25 Hektar in Produktion, allesamt nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet. 

www.deltetto.com

Die Geschichte von Bric Castelvej begann im Jahr 1956 mit dem Gründer Domenico Gallino, heute führen Mario und Cristiano Repellino das 13 Hektar grosse Gut in den Hügeln bei Canale. Cristiano und sein Vater setzen dabei auf den Ausdruck unterschiedlichster Terroirs, die sich unter anderem in der Vigna Bricco Novara (Arneis auf sandigen Böden in Süd-Ost-Lage) und im Roero DOCG Riserva Panera Alta (Nebbiolo in Südwestlage) niederschlagen.

www.briccastelvej.com 

1949 kaufte der Grossvater von Marco und Enrico Faccenda das Gut in Canale mit einem Hektar Weinberg, heute stehen rund 60 Hektar unter Reben. Marco und Enrico Faccenda setzen dabei seit den 1990er Jahren auf Qualität und moderne Kellertechnik. «Gepflanzt wird auch nur in den Lagen, die ideal für den Rebbau sind», erklärt Marco Faccenda. Wie in der MGA Valmaggiore, der historischen Lage, in der Cascina Chicco als erste einen Cru produzierte.

www.cascinachicco.com

1972 war Filippo Gallino einer der Ersten, die mit dem Club 3 P. an die Zukunft des Roero glaubten und zur Wiedergeburt des Arneis beitrugen. Das Gut wird heute von seinem Sohn Gianni – unterstützt von Enkel Lorenzo – geführt. Heute werden 14 Hektar nach nachhaltigen Kriterien bewirtschaftet, sie bilden die Basis einer Reihe von traditionell-innovativen Weinen – vom Arneis 4 Luglio (der ab 2020 Riserva wird) bis zum Roero Rosso Riserva Sorano.

www.filippogallino.com

Das Castello di Canale befindet sich seit 1362 im Besitz der Familie Malabaila. Bis 2004 befand sich die Kellerei des Weinguts im Schloss selbst. Heute findet die Weinerzeugung ausschliesslich in der Kellerei Cascina Pradvaj statt. Lucrezia Carrega: «Jeder Wein wird hinsichtlich Mikroklima und Böden unterschiedlich vinifiziert. Das Ergebnis sind terroirbezogene Weine.» Hierbei gilt das Prinzip: ein Weinberg, ein Wein.

www.malabaila.com

Seit 1878 ein familiengeführter Betrieb, der noch in denselben Kellern in Canale produziert wie einst. Daran hat sich auch mit den neuen Besitzern, Familie Krause Gentile, die den Betrieb im Jahre 2015 übernommen haben, nichts geändert. Gutspräsident Nico Conta: «Das Roero steht dabei im Fokus: Von unseren 60 Hektar Rebbergen sind zwölf Hektar in drei Gemeinden des Roero zu finden, die wir nach nachhaltigen Kriterien bewirtschaften.»

www.enricoserafino.it

Unter der Ägide von Giuseppe Damonte begann das Weingut bereits in den 1950er Jahren nahe Canale mit der Weinproduktion. Die Begeisterung des Vaters für den Weinbau übernahmen Giuseppes Söhne, Massimo und Roberto, die das 43 Hektar grosse Gut gemeinsam mit ihren Ehefrauen und Kindern bis heute leiten. Roberto und Massimo Damonte interpretieren den Facettenreichtum der eigenen Rebberge alleine mit drei unterschiedlichen roten Roero-Riservas.

www.malvira.com

Marco Monchiero und Lucia Carbone kauften 1987 die Kellerei im Herzen von Canale und begannen 1990, Wein zu produzieren. Heute führt ihr Sohn Francesco das Familienweingut mit seinen 35 Hektar Rebbergen. Den «verschiedenen Seelen des Roero» will er mit seinen Weinen gerecht werden, sei es mit dem jugendlichen Arneis oder den langlebigen Roero Riserve Printi, Bricco Genestreto (beide Rosso) und Renesio Incisa (Bianco, aktuell mit dem Jahrgang 2017).

www.monchierocarbone.com

Seit vier Generationen produziert die Familie Negro Wein, seit 1930 auf der Cascina Pace bei Canale. 1996 haben die Brüder Pietro und Dino Negro das Gut übernommen, heute nennen sie 35 Hektar, davon 26 Hektar Rebberge, ihr Eigen: Sandige Böden verleihen Eleganz, Lehm sorgt für den Charakter. Das Reifepotenzial beweist der facettenreiche Roero Arneis DOCG Giuan da Pas 2011, ein Jahr auf den Hefen belassen.

www.pacevini.it 

Für Marco Porello stammt die Qualität seiner Weine aus dem Rebberg: Jede Parzelle, jede Bodenformation und jedes Mikroklima seiner 18 Hektar in den besten Lagen des Roero kennt er wie seine Westentasche. Gegründet wurde das Weingut in Canale 1954, Marco leitet es seit 1994. Gerade das Reifepotenzial seiner Weine ist etwas, das ihn aber selbst immer wieder überrascht – das beweisen Vertikalen zurück bis in die 1990er Jahre.

www.porellovini.it

Die Kooperation Solo Roero wurde 2013 von drei jungen Winzern gegründet: Luca Faccenda vom Gut Valfaccenda, Enrico Cauda von der Cascina Fornace und Alberto Oggero. Die drei produzieren nur Roero DOCG: Bianco und Rosso. «Wir glauben an die Eignung dieses Gebiets für einen grossen Bianco und einen grossen Rosso», sind sie sich einig. Dabei verfolgt jeder seinen eigenen Stil – gemein ist ihnen die Liebe zur Qualität und zur Heimatregion.

www.soloroero.it

Angelo – genannt Piculin, der Kleine – war der Gründer des Familienweingutes in Castagnito. Dem Ahnherrn verdankt die Marke pQlin bis heute ihren Namen. Das Gut wurde in der Folge von Angelos Nachfahren Michelina, Eleuterio und – heute – Margherita geführt. Inzwischen stehen fünf Hektar unter Reben. Produziert wird die ganze Palette des Roero, vom frischen Arneis bis zum gereiften Roero Rosso, ganz nach dem Wahlspruch Angelos: «Il terreno fa l’uva.»

www.pqlin.it

In sechster Generation produziert die Familie Marsaglia die klassischen Rebsorten des südlichen Piemont – wie zum Beispiel Arneis, der seit 1982 gekeltert wird – und setzt dabei auf die Typizität der Rebberge von Castellinaldo d’Alba, einer der Hochburgen des Weinbaus im Roero. 16 Hektar Rebberge werden bewirtschaftet, für die Reifung der Weine setzt Marsaglia neben Eiche auch Akazienholz, Terracotta und Stahl ein.

www.cantinamarsaglia.it

Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Giuseppe «Beppe» Guido in seinem Weingut in Cisterna d’Asti vielem, was autochthon und gut ist. Beppe Guido liegt dabei die vielschichtige weisse Rebsorte Arneis besonders am Herzen: «Das ist unser Aushängeschild, an dem wir stets tüfteln», sagt er und produziert sie in verschiedenen Varianten. Die 30 Hektar Reblagen des Gutes sind über die DOCGZonen Roero und Terre Alfieri verteilt.

www.pescaja.com

Roero Arneis DOCG 2020

Von den kalkhaltig-sandigen Böden bei Canale stammen die Trauben für diesen Roero Arneis: verführerische Blume nach Kernobst, Zitrusfrüchten und Blüten; geschliffen am Gaumen, dezent salzig, die Säure belebt.

Die Rebberge des 1960 von Mario Pelassa gegründeten Gutes liegen in den MGAs Sterloti (12 Hektar) und Tucci (drei Hektar) in der Gemeinde Montà im Norden des Roero. In der Lage San Vito, wo der Arneis produziert wird, sind die Böden sandig und mit Stein und Fels reich an Mineralien. «Das ist die Basis für einen ganz speziellen, sehr mineralischen Weisswein», erklärt Daniele Pelassa, der den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Davide führt.

www.pelassa.com

Fünf Generationen der Familie Fenocchio waren bislang im Weinbau tätig und produzieren im Barolo-Gebiet unter anderem die MGAs Bussia, Cannubi, Castellero und Villero. Claudio Fenocchio hat allerdings 2010 auch in Monteu Roero den ersten halben Hektar Reben gepflanzt. Inzwischen nennt er im Roero zwei Hektar sein Eigen, bald werden es vier sein. Claudio Fenocchio: «Das Roero ist ideal für feinziselierte, mineralische und elegante Weine.»

www.giacomofenocchio.com

Roero Arneis DOCG 2019

Nach der Vergärung wird der Wein auf den Feinhefen belassen: Das Ergebnis ist eine würzig-fruchtige Nase mit Heunoten, auch Menthol; am Gaumen zeigt sich der Wein frisch, saftig. Er vereint Schliff und Schmelz.

Erst vor 15 Jahren hat Alessandro Costa begonnen, seinen eigenen Wein zu produzieren: Seine Rebberge liegen in Montà, Canale und Santo Stefano, gearbeitet wird mit integriertem Pflanzenschutz, auch der Zusatz von Schwefel wird weitgehend vermieden. Die Weine von den sandigen Böden, wie sie in Montà dominieren, sind leichter, die von lehmigen Böden strukturierter. Das erlaubt Alessandro, in seinen Weinen mit den unterschiedlichen Terroirs zu spielen.

www.ninocostawines.it

Seit mehr als 20 Jahren führt Giuseppe Viglione die Kellerei in Montà mit viel Gefühl für Tradition und den Goût de Terroir. Zwölf der insgesamt 18 Hektar Besitz sind mit Reben bestockt. Die Böden – unter anderem in der MGA Tucci – sind von rotem Sand und Lehm geprägt und liegen auf rund 350 Metern Meereshöhe. «Ich suche im Wein die verschiedenen Nuancen des Terroirs», sagt Giuseppe. 13 Etiketten werden produziert, vor allem Arneis und Nebbiolo.

www.generaj.it

Seit den 1930er Jahren betreibt die Familie Taliano Rebbau, heute werden 15 Hektar kultiviert, fünf davon im Barbaresco-Gebiet. Ezio Taliano war bis 2002 als Önologe für andere Kellereien tätig, bevor er ab 2002 seinem Bruder Alberto im Familienbetrieb in Montà zur Seite stand. Mit der Nichte steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern. Zu den renommierten MGA-Lagen des Gutes gehören Serni und Bric Bossora.

www.talianomichele.com

Seit 1670 produziert die Familie Negro im Roero und in den Langhe Weine mit autochthonen Rebsorten. Aus zwei Hektar Rebbergen, mit denen Angelo Negro zu Beginn des 20. Jahrhunderts begonnen hat, sind mehr als 60 geworden, darunter einige der renommiertesten Lagen des Roero: die Cascina Perdaudin in Monteu Roero und die Cascina San Vittore in Canale. Heute leitet Giovanni Negro mit seinen Kindern Angelo, Gabriele, Emanuela und Giuseppe das Gut.

www.angelonegro.it

Bis 2000 war das 1883 gegründete Gut aus Monteu Roero einer der klassischen Mischbetriebe, dann fokussierte Familie Ferrero auf den Weinbau, heute nennt der Betrieb rund zehn Hektar Reben sein Eigen. Bereits Anfang der 1980er Jahre wurde begonnen, Arneis zu pflanzen, für Carlo und Vittorio Ferrero eine der grossen Rebsorten des Piemont. Seit 2013 wird aus dieser Traube auch ein Metodo Classico DOCG namens Soeli’ produziert.

www.cascinalanzarotti.it

Die Kellerei Francone in Neive ist bereits seit fünf Generationen in Familienbesitz. Für das 1939 gegründete Gut sei Arneis das weisse Aushängeschild, sagt Fabrizio Francone: Seit 2000 vinifiziert Francone Trauben aus Roero-Rebbergen in Castagnito, 2009 kam Priocca hinzu und 2019 noch ein weiterer Rebberg – insgesamt werden rund drei Hektar von Vertragswinzern bewirtschaftet, die seit langem mit der Familie zusammenarbeiten.

www.franconevini.com​​​​​​​

Roero Arneis DOCG Magia 2020

Eine frische Arneis-Version, bei der die Trauben eine rund vierstündige Mazeration durchmachen: duftet nach Thymian, Salbei, Apfel- und Zitrusfruchtnoten; der Gaumen ist ausgewogen und rund, fruchtig-würzig der Abgang.

1955 gegründet, ist das Gut heute ein klassischer Mischbetrieb mit Pfirsichen, Haselnüssen und Trauben, der von Rosavica Benotti und ihren Söhnen geführt wird. Die zwei Hektar Rebberge sind in acht Parzellen unterteilt, alleine in Priocca sind sieben kleine Lagen mit Böden aus Sand und Mergel die Basis der Produktion. Der Roero DOCG stammt aus einer Parzelle an der Grenze zu Canale in Süd-Süd- West-Lage mit sandig-lehmigen Böden.

info@benottirosavica.it

Roero DOCG Rosso 2016

Der Roero mazeriert 40 Tage in Stahl und Zement und reift anschliessend für ein Jahr in gebrauchten Barriques: kompakte Nase nach Waldfrüchten, am Gaumen ausgewogen, feinkörnige Gerbstoffe, das Finale fruchtig-würzig.

Das renommierte Barbaresco-Weingut aus Neive besass bereits 1928 eine Landwirtschaft in Vezza d’Alba. Im Roero keltern Giovanni, Silvano und Luca Pasquero Elia auch heute noch ihren Spitzenweisswein: Im Rebberg Vigneto Elisa – nach der Grossmutter benannt – in Priocca sind zwei Hektar mit Arneis bepflanzt. «Wir suchen auch im Arneis wie beim Nebbiolo immer mehr die Tradition», erklärt Silvano Pasquero Elia die Weingutsphilosophie.

www.paitin.it

Roero DOCG Arneis Elisa 2019

Dieser Arneis bleibt fast ein halbes Jahr sur lie. Er ist aromatisch und feinwürzig in der Nase, am Gaumen geschliffen, die Säure akzentuiert, elegant-frisch das Finale. Passt zu Antipasti ebenso wie zu Fisch und hellem Fleisch.

Tenuta Carretta ist eines der geschichtsträchtigsten Weingüter des Piemont: Bereits 1467 wurde in Piobesi d’Alba Wein produziert. Die Rebberge liegen in verschiedensten Zonen des Roero und der Langhe, alleine 40 Hektar dehnen sich in einem Stück rund um die Kellerei in Piobesi d’Alba aus. Hier werden Arneis, Nebbiolo, Barbera und Favorita angebaut. «Die ganze Vielfalt des Piemont», sagt Gutsdirektor Giovanni Minetti.

www.tenutacarretta.it

1957 in den Hügeln von Santo Stefano durch Vater Sandro und Onkel Alfredo gegründet, führt Silvano Nizza seit 2000 den Betrieb. Heute sind acht Hektar unter anderem in der MGA Mombeltrame mit Arneis, Nebbiolo und Barbera bepflanzt, produziert werden zwölf verschiedene Weine – alle nach den hohen Qualitätsansprüchen von Silvano Nizza. Daher auch der Slogan des Gutes: «La Qualità è una scelta – die Qualität ist eine Wahl.»

www.nizzasilvano.it

Seit 1950 wird auf der Antica Cascina dei Conti di Roero in Vezza d’Alba Wein produziert. Heute werden von Daniela Olivero und ihrem Ehemann Luigi 13 Hektar bewirtschaftet. «Unsere Philosophie lässt sich mit einem einzigen Wort umschreiben: Authentizität», sagt Luigi. So werden die Trauben nach den unterschiedlichen Terroirs des ausgedehnten Gutes selektioniert. Produziert werden ausschliesslich die klassischen Rebsorten des Piemont.

www.anticacascinacontidiroero.it

Seit drei Generationen bewirtschaftet die Familie Battaglino ihre Rebberge im Roero, inzwischen sind es fünf Hektar. «Jeder Rebberg hat seine eigene Persönlichkeit», sagt Fabrizio Battaglino. Gerade deshalb setzt seine Familie auch auf die Idee der MGA des Roero. So stehen die Nebbiolo-Trauben für den Roero Rosso auf dem Hügel Colla bei Vezza d’Alba, und bald gibt es auch einen weissen Bastia Riserva, der eine lange Mazeration auf den Schalen durchmacht.

www.battaglino.com

Seit dem Jahrgang 2020 ist das 25 Hektar grosse Gut der Familie Demarie biologisch zertifiziert: Die Rebberge liegen in Vezza, Castagnito und Guarene grossteils in ca. 350 Metern Meereshöhe auf den klassischen Böden des Roero mit viel Muschelkalk. Ein Schwerpunkt liegt auf Weissweinen aus Arneis: Im Portfolio sind auch ein Orangewein aus Arneis und ein Arneis Spumante DOCG. Das Weingut in Vezza d’Alba wird heute von Aldo Demarie geleitet.

www.demarie.com