Provare, produrre, progredire – probieren, produzieren, grösser werden! Das hefteten sich die Gründerväter des Roero Arneis in den 1970er Jahren auf ihre Fahnen und gründeten den Club 3 P. Das Roero war damals noch weinbautechnisches Niemandsland: Kleine Bauern, die auch ein paar Rebzeilen neben Obstbäumen und Gemüse pflegten, waren die Norm, aber einige innovative Winzer begannen schon damals, das Potenzial des Roero und seiner Weine auszuloten.
Das Roero hat sich längst verändert: Die Region zwischen Vezza d’Alba und Montà, zwischen Canale und Piobesi d’Alba hat ihren Wein entdeckt! Fast an jeder Kurve weist ein Schild auf ein Agriturismo oder einen Weinbaubetrieb hin, gepflegte Reihen mit Nebbiolo oder Arneis stehen in der Landschaft, dazwischen immer wieder Wälder, Wiesen, Plantagen mit Kirsch-, Birn- und Pfirsichbäumen.
Denn anders als in den nahen Langhe, die fest in den Händen der Winzer sind, ist hier Vielfalt angesagt: Rad- und Wanderwege sind Trüffeln, Kastanien und Bienen gewidmet, unberührte Natur in den Schluchten der Rocche findet man ebenso wie kulinarische Köstlichkeiten. Aber natürlich ist es auch nie weit in den nächsten Rebberg, den nächsten Keller. Denn das Roero ist die Heimat von grossen Weinen: Seit dem Jahr 2005 sind Roero Rosso aus Nebbiolo und Roero Bianco aus Arneis DOCG-Weine mit dem Goût de Terroir.
135 spezielle MGA – Menzioni Geografiche Aggiuntive, geografische Zusatzbezeichnungen für die Crus – sind seit 2017 ausgewiesen und tragen den Besonderheiten der unterschiedlichen Terroirs Rechnung. Die vorwiegend sandigen, zum Teil lehmigen Böden sind die Basis von fruchtigen Weinen, die auch hervorragend lagern können. Und zwar gleichermassen Bianchi und Rossi, was Francesco Monchiero, den Präsidenten des 2013 ins Leben gerufenen Consorzio di Tutela del Roero, dazu animiert hat, es als «Burgund Italiens» zu bezeichnen. Auf jeden Fall ist es eine Region, die man entdecken sollte.