Süffige Rotweine aus Norditalien
Valpolicella: mehr als Amarone

Der Amarone gilt zurecht als einer der grossen Rotweine der Welt. Immer ist dieser charaktervolle Wein ein Blend aus autochthonen Rebsorten aus dem Valpolicella, einer Anbauzone im Norden von Verona. Dominant in der Traubencuvée ist die Rebsorte Corvina, welche die charakteristischen Kirscharomen und Struktur verleiht; Corvinone, Rondinella oder Molinara komplettieren den Wein mit Frische, Säure und Aromatik.
Zu Römerzeiten hiess der Wein aus dem Valpolicella Retico und war süss. Der Siegeszug des Amarone begann erst vor knapp 70 Jahren, als man begann, den süssen Recioto zu Ende zu vergären, bis er herb – amaro – wurde. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Amarone das Aushängeschild des Valpolicella und Italiens geworden.
Wein-Vielfalt aus dem Norden Italiens
Aber das Valpolicella hat noch mehr zu bieten als Amarone oder Recioto aus angetrockneten Trauben: Das Gebiet ist seit jeher die Heimat des Valpolicella DOC, eines süffigen Rotweines aus der Traubencuvée des Gebietes. Eine Erfolgsgeschichte ist auch der Valpolicella Ripasso, bei dem der frische Wein noch ein zweites Mal mit den Trestern der Amarone-Produktion vergoren wird.
Je nachdem, ob der Wein aus der Classico Zone mit seinen fünf geografischen Gebieten im Norden von Verona stammt, oder aus dem DOC-Gebiet, das sich im Nordosten erstreckt, steht Valpolicella Classico oder nur Valpolicella bzw. die Unterzone Valpantena auf dem Etikett. Die Böden im Valpolicella variieren von kalkhaltigen Sedimentböden bis hin zu lehmigen Böden mit sandigen Komponenten und liegen auf einer Höhe zwischen 70 und 500 Metern über Meer. Einerseits wird das Klima vom nahen Gardasee beeinflusst, andererseits von den Lessiner Bergen mit ihren kühlen Fallwinden im Norden.
Diese einzigartige Landschaft ist auch ein Hort von einzigartigen Natur- und Kulturjuwelen – kleinen gotischen Kirchen ebenso wie Villen und Museen. Und natürlich ist auch Verona nur einen Katzensprung entfernt – die Heimat von Romeo und Julia.