Ein komplexes Mosaik

Mit der Frische der südlichen Alpen

Ein komplexes Mosaik von unterschiedlichen Bodentypen und Mikroklimata eröffnet den Südtiroler Winzern die Möglichkeit, über 20 Rebsorten in ihrem bevorzugten Terroir anzubauen. Wie vielfältig und qualitativ hochstehend die Südtiroler Weinbauszene agiert, beweist die Tatsache, dass die Region im gesamtitalienischen Vergleich jährlich die meisten prestigeträchtigen «Tre Bicchieri »-Auszeichnungen im Verhältnis zur Anbaufläche erhält.

20

und mehr Rebsorten werden in Südtirol angebaut. Pinot Grigio ist mit 12 Prozent die meist angebaute Rebsorte, gefolgt von Vernatsch, einem Garanten für leichte Rotweine, Gewürztraminer, Weissburgunder, Chardonnay und Blauburgunder. Entscheidend für das hohe Qualitätsniveau der Südtiroler Crus ist jedoch vor allem, dass jede Subregion ihre bevorzugten Sorten pflegt: Im Eisacktal etwa ergeben Sylvaner, Veltliner, Kerner und Riesling ausdrucksstarke weisse Crus, in Terlan und Umgebung zeigt der Weissburgunder seine Klasse, Bozen ist das Zentrum des Lagrein- Anbaus, während in Tramin der Gewürztraminer dominiert. Auch andere Weinbauorte sind zu Botschaftern bestimmter Sorten geworden. So gilt Mazon als ideale Lage für den Pinot Noir, während in Kurtatsch die roten Bordeauxsorten bestens gelingen.      

500

vor Christus wird im Südtirol bereits Weinbau betrieben, Funde von Rebmessern und Schöpfkellen beweisen dies. Als erste Weinbauern gelten die damals im Alpenraum ansässigen Räter. Ab dem Jahr 15 vor Christus entwickeln die Römer den Weinbau gezielt weiter. Nach 700 (nach Christus) erwerben bayerische und schwäbische Klöster verschiedene Weingüter in Südtirol.

700

Grad Celsius sind mindestens nötig, damit im Erdmantel die Gesteinsschmelze eintritt. Erkaltet dieses Magma, kann unter anderem jener Porphyr entstehen, der in manchen Südtiroler Subregionen die Rebbergsböden prägt. Auch Urgesteinsböden aus Quarz und Glimmer sowie Kalk- und Dolomitgestein verleihen den Südtiroler Crus viel eigenständigen Charakter.

1000

Meter über Meer – das gilt heute in Südtirol als Obergrenze für den Weinbau, obwohl bereits Versuchs-Rebberge in höheren Lagen angelegt worden sind. Damit befinden sich im Südtirol nebst dem Wallis und dem Aostatal die mithin höchstgelegenen Weinberge in Zentraleuropa. Da der Weinbau in der Talebene schon auf einer Höhe von 200 Metern über Meer beginnt, haben die Winzer auch in Zeiten der Klimaerwärmung die Möglichkeit, jede Sorte unter idealen Bedingungen anzubauen. Auch die 300 Sonnentage pro Jahr und Niederschläge im Bereich von 500 bis 800 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter sind ideale Werte für einen konsequent qualitätsorientierten Weinbau.

5500

Hektar Reben werden in Südtirol von rund 5000 Winzern bewirtschaftet. Diese familiär geprägte Weinbau-Struktur ist das Rückgrat der Qualitätsentwicklung der letzten Jahrzehnte. Verarbeitet werden die Trauben von über 200 Kellereien. Die zwölf Kellereigenossenschaften, die für über 70 Prozent der Gesamtproduktion verantwortlich sind, gehören auch in Bezug auf Qualität und Innovation zu den Vorreitern in der Region.